Bolstern aktiv besucht den Mostbauer in Ringers
Die Familie Waggershauser, besser bekannt unter „Mostbauer“, in Ringers bei Bad Waldsee war das Ziel der 32 Ausflügler von Bolstern aktiv e.V. bei ihrem Halbtagesausflug. Auf dem stattlichen Anwesen erwartete die Besucher ein interessantes Programm rund um das Thema Aroniabeeren, Streuobstanbau und Brennerei und ganz nebenbei auch noch einen Kurs in „Schwäbisch in seiner Urform“ durch die Seniorchefin Gertrud. Sie war nicht nur die Chauffeurin des „Mostzügle“ sondern auch das wandelnde Lexikon in Sachen Kräuterkunde und Obstbau, gepackt in humorigen Sprüchen und urschwäbischen Ausdrücken wie „dappen“ für gehen und „Ziacha“ für Bettbezug. So auch die schwäbische Definition für „Learning by doing“ – „Ma dät ebbes lerna, wenn ma was dät!“. Beginnend am opulenten Bauerngarten, wo es eine Einführung in die Geheimnisse der Kräuterheilkunst und die frühere schmackhafte schwäbische Küche aber auch in die frühere Arbeitsweise auf der Landwirtschaft gab, ging es dann mit dem Mostzügle durch die Streuobstanlagen und die 15 Hektar großen Aronia-Kulturen. Aronia oder auch Apfelbeeren genannt stammt ursprünglich aus Nordamerika. Die obstbauliche Nutzung begann in Russland, wo sie bis heute aufgrund ihres hohen Flavonoid-Gehalts als Heilpflanze gilt. Was bei der Familie Waggershauser mit 200 Pflanzen begann hat sich zum regional größten Anbieter von Aronia-Produkten entwickelt. Von Aronia-Direktsaft bis zum Aronialikör reicht das Angebot das im Verkauf ab Hof und im Webshop vermarktet wird. Ein weiteres Standbein sind die ausgedehnten Streuobstwiesen mit alten Apfelsorten wie Boskop und Gravensteiner. „Streuobstwiesen und damit die alten Apfel- und Birnensorten erleben eine Renaissance, denn sie sind anerkannt gesund, wenig abhängig von Kunstdünger und Pestiziden und damit auch attraktive Lebensräume für viele Insekten und Tiere“ ist Gertrud Waggershauser überzeugt. Wie aus Aroniabeeren und Kern- und Steinobst Schnaps und Liköre hergestellt werden, erlebten zum Abschluss der Führung die Besucher in der Schaubrennerei, wo es dann auch den Aroniabeerenlikör zur Verkostung gab. Nach soviel Informationen waren die Magennerven aktiviert, die dann in der Besenwirtschaft mit einem mundenden und mit Kräutern aus dem Mostgarten garnierten Schwabenvesper besänftigt wurden. Ein Apfel/ Aroniasaftschorle oder einen süffigen Kirschmost war der ideale Begleiter.






